Protokoll der Abschlussveranstaltung 09.07.2014

RIMG0033

Bei der heutigen Abschlussveranstaltung stand auch eine Diskussion auf der Tagesordnung. Dabei kamen Fragen auf, wie die Kapsel in Zukunft aussehen könnte, es jetzt weiter gehen kann, wofür überhaupt Raum aneignen und welche Bedürfnisse mit der Kapsel auftreten …

Die Kapsel:

  • hat die Möglichkeit der vielseitigen Nutzung
  • als Vehicle/mobiles Büro (mit möglichst wenig organisatorischem Aufwand) –> ist eine Verwaltung möglich/nötig?!
  • sollte anpassungsfähig sein und auf Bedürfnisse eingehen
  • als sozialer Raum
  • sollte present sein, aber nicht als reines Ausleihobjekt fungieren –> „Zwitter-Kapsel“
  • als Medium der Vernetzung –> gezielte Veranstaltungen/Vorträge?!
  • Mit der Kapsel sich einen Raum schaffen
  • als informeller Ort?! –> ist kein Raum sondern schafft Raum; kein Raumersatz; Aneignung von Raum
  • als eine Form von Protest
  • ist ein Prototyp (z.B. noch nicht geländetauglich)
  • könnte Vertrauen (Kapsel wird verwendet aber nicht entwendet), Freiheit, Spontanität fördern
  • hat keine feste Funktion auch die „Möbel“ nicht

Abschlussveranstaltung – Ablaufplan

  1. Film aus dem vergangenen Semester
  2. Kurze Begrüßung (Jakob)
  3. Präsentation des Films aus diesem Semester (Kapsel TV)
  4. Vorstellung der Aktionen im Sommersemester anhand von vier Fotos
  • Uni als zweites zu Hause
  • Lehre und Lernen im Freien
  • Unirummel
  1. Übersicht über bisherige Funktionen (Malte)
  2. Utopie (Valeria)
  3. Vorstellen der Formenschatzkiste (Jakob und Iris)
  4. Diskussion
  5. Empfang und Häppchen

Utopie

Verschwitzt und abgehetzt komme ich auf dem kleinen Hügel des Westend Campus an, das PEG direkt um die Ecke und nur noch ein paar Schritte. Die letzten Stufen vor dem PEG nehme ich in einem Schwung. An den Drehtüren verzögert sich mein Vorankommen kurz, aber dann ist freie Bahn zum Seminarraum. Auf den Treppen des lichtdurchfluteten Foyers fällt mir ein, dass der Dozent für heute ein Raum im „Seminar Kaffee“ geblockt hat und ich drehe mich noch im selben Schritt um. Fast stoße ich dabei mit einer erschrockenen Kommilitonin zusammen. Treppe wieder runter, durch die Drehtür, über den Hof vom PEG und zielstrebig in Richtung „Seminar Kaffee“ zwischen PEG und Casino. Seit dem Bau vor zehn Jahren, sind die Bäume hier schon riesig geworden und spenden angenehm viel Schatten. Beim vorbeigehen fällt mir auf das eine der Raumkapseln für den Unterricht mal wieder im freien steht. Ein angeregt diskutierender Student steht in der Mitte der Raumkapsel, umgeben von Prof und einem Duzend weiterer Studenten. Da muss wohl jemand seinen Standpunkt eifrig verteidigen. Im „Seminar Kaffee“ angekommen frage ich die Kellnerin in welchem Raum Herr Professor Norman heute Unterricht hält. Die Dame zeigt auf den Zugang zu einem der fünf „Seminar Kaffee“ Räume. Es ist immer wieder faszinierend wie sehr die Raumkapsel die Form des Unterrichts verändern konnte. Heute kann sich jeder Student schon eine Raumkapsel ausleihen und sie für ein selbst organisiertes Tutorium verwenden oder für eine Lerngruppe. Seither haben sich viele verschiedene Zwischennutzungen der Raumkapsel weiterentwickelt, wie auch das „Seminar Kaffee“. Nach meinen Informationen kam irgendwann ein Kaffee- liebender Dozent auf die Idee man könne die Raumkapsel doch einmal in die Nähe vom Kaffee Sturm und Drang stellen, damit man zum Anfang der Sitzung ein Kaffee bestellen kann. Heute sind aus dieser Idee fünf, in Sternform angeordnete Räume, mitten im Grünen, mit einem Café in der Mitte geworden. Jeder kann hier einen Raum reservieren, sei es für ein Tutorium, Seminar, selbst Vorlesungen können hier im kleinen Rahmen gehalten werden. Durch die Milchglastür betrete ich den Seminarraum gerade noch Pünktlich. Ein Schwall Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee kommt mir entgegen. Der Prof holt gerade Luft um loszulegen, hält aber noch einen Moment inne bis ich sitze. Gott sei Dank, Inge hat dran gedacht mir ein Cappuccino zu bestellen. „Na dann kann es ja losgehen“.

Jan-André Mai