Das raumlaborberlin hat im Projekt Open House mit der Bevölkerung der Stadt Anyeng (Korea) zusammengearbeitet. Als Folge rapiden Städtewachstums gingen Funktionsverluste von Stadtvierteln einher, die sich im Bau von dichten Hochhaussiedlungen verköperten. Internationale und lokale Künstler diskutierten in einem kreativen Prozess mit den Bewohnern des Viertels den Begriff der „community“ und inwieweit sich dieser im öffentlichen Raum der schnell wachsenden Städte Koreas veräußerlichen kann.
Im ersten Teil des Projekts sollten Potentiale für Veränderungen im mobilen Forschungslabor gefunden werden. Anhand der Untersuchungsebenen Potential, Sehnsucht, Prozess und Fiktion galt es den Stadtteil kognitiv zu kartieren. Die „Karte der Sehnsucht“ sollte die Bedürfnisse der Bewohner in sämtlichen Lebenssituationen ablichten. Im „Stadtdetektive Workshop“ wurden schließlich konkret Umgebungen auf ihre Nutzung hin untersucht und analysiert. Ein wiederkehrendes Element im Stadtbild Anyengs waren dabei urbane Gärten, die im Open House Projekt ihre Berechtigung finden sollten.
In einem rund vierwöchigen Bauworkshop baute man mit 200 Bewohnern zusammen Häuser und Möbel und sammelte Vorschläge, wie die Struktur gemeinschaftlich organisiert werden könnte.
Im nächsten Schritt wurden die Häuser auf eine bereits installierte Stahlstruktur gesetzt. Das Open House ist schlussendlich ein vertikales Dorf mit unterschiedlichsten Nutzungen, von privat genutzten Räumen, über Tee-Pavillons bis hin zu Werkstätten oder einem Kinderhaus. Es ist auf der Grundlage von subjektiv urbanen Studien entwickelt worden und fügt sich dennoch in die urbane Landschaft.
http://www.raumlabor.net