„Unirummel“  Das fast unsere Erfahrung der Uni und unsere Aktion im Rahmen des Labor für Raumstrategien perfekt in einem Wort zusammen.

Hier zeigen wir die Verbindung des alltäglichen Unirummels (Seminare/Vorlesungen, in der Bib sitzen, lernen, Haus-/Abschlussarbeiten schreiben, Kaffee trinken, etc.) mit dem anderen Rummel (Kirmes, Jahrmarkt, Dippemess wie immer man es bezeichnen mag).

Die Raumkapsel stellt hierbei eine Schaustellerbude dar, welche übliche Rummel-Spiele/Attraktionen bereithält. Hier gibt es Dosenwerfen, Enten angeln, Lose, Zuckerwatte, etc.

Zu gewinnen gibt es Kaffee, aber auch „erstrebenswertere“ Preise wie z.B. Bachlorabschlüsse, CPs und Noten. Musik läuft Hintergrund … „denn alles andere wäre reine Unterhaltung“.

Wir hoffen so einen bunten, spaßverbundenen Ort zu stellen, der über ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und gleichzeitig  eine möglichst niedrige Hemmschwelle der Beteiligung bietet. Glücks-/Geschicklichkeitsspiele strahlen eine gewisse Anziehungskraft aus, gleichzeitig ist der Großteil der Studierendenschaft – so unsere Annahme – länger nicht mehr auf einem Jahrmarkt gewesen um hedonistischen Bedürfnissen frönen zu können.

Dabei stellt die Schaustellerbude, aber auch das Schaustellerleben einen krassen Gegensatz zum Campus und der damit verbundenen akademischen Laufbahn dar. Neben der Intention für den Moment eine unterhaltsame Abwechslung zu bieten – der Möglichkeit mal kurz abzuschalten – hoffen wir weiter einen Reflexionsprozess über das oft geteilte und weitverbreitete Konstrukt der „Notwendigkeit einer akademischen Laufbahn“ auszulösen. Als Anstoß und Provokation solcher Gedanken, werden die Spiele inhaltlich entfremdet und formulieren eine ironische und unterschwellige Kritik an der spezifischen Hochschulpolitik sowie allgemeinen steigenden Leistungserwartungen. So soll zum Beispiel die Thematik Konzentrationsfördernder Pharmazeutika verarbeitet werden. Auch gab es die Idee, anstatt auf Dosen, Bälle auf Afe-Turm/Philosophicum-Attrappen zu werfen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Wie ein klassischer Rummel wird auch unsere Raumkapsel seinen Standort wechseln. An drei Tagen in Folge an drei unterschiedlichen Orten auf dem Campus. Hierbei is es interessant zu beobachten, inwiefern die Beteiligung von Ort und studentischem Publikum abhängig ist.