Unirummel – Charakteristik

Wir möchten mit unserer Gruppe und der Raumkapsel einen Unirummel auf dem Campus veranstalten. Die Raumkapsel soll hierbei einer Schaustellerbude gleichen und kann mit der Charakteristik eines Rummels als Gegenbeispiel zu dem „alltäglichen Unirummel“ (wie das Besuchen von Veranstaltungen, der Mensa und dem allgemeinen Campusleben) verstanden werden. Wir haben mit dem Angebot an jahrmarkttypischen Minispielen nicht nur die Absicht den Studierenden einen Moment des Abschaltens zu bieten, sondern möchten darüber hinaus mit diesen teils leicht abgewandelten Spielen dazu anstoßen weit verbreitete Konstrukte wie z.B. das „der Notwendigkeit einer akademischen Laufbahn“ zu hinterfragen und weitere Reflexionsprozesse auslösen. Im Allgemeinen wollen wir mit unserer Aktion einen visuellen Anziehungspunkt auf dem Campus herstellen, die Entfremdung des universitären Raums vorantreiben und gleichzeitig eine alternative Funktion des öffentlichen Raums implementieren. Die Mobilität, welche einer Schaustellerbude inhärent ist, kann als Raumstrategie für unsere Aktion angesehen werden. Im Kontext der im Seminar behandelten bzw. angewandten theoretischen Ansätze kann insofern eine Brücke zu unsere Aktion geschlagen werden, als dass wir mit unserer Aktion einen kritischen Umgang mit den Gegebenheiten an der Uni fordern.

Protokoll – erste Sitzung im Sommersemester

Die Seminargruppe „Labor für Raumstrategien“ traf sich am 14.04 zum Einstieg in das Sommersemester in der uns gegönnten Nische, in welcher unsere Kubus-Ensemble aufgebaut steht. Es folgte die Begrüßung und eine kurze Vorstellung des Seminars. Hierbei wurde das vergangene Semester und der Weg bis zur Vernissage noch einmal aufgezeigt. Im weiteren Verlauf experimentierte die Gruppe mit den bislang als „Sitzbananen“ genutzten Elementen des Kubus‘ um neue Möglichkeiten der Nutzung herauszuarbeiten. Hierbei ergaben sich unterschiedlichste Nutzungsmöglichkeiten. Von einer aufrecht stehenden Propaganda-Banane bis hin zu einem Boxenelement für z.B. Soundinstallationen. Des weiteren wurde angesprochen, dass die Elemente bislang noch relativ unverändert (vor allem von der farblichen Gestaltung) in der Nische herumstehen, sich in das Bild der Uni eingliedern und auch nicht sonderlich häufig genutzt werden. Insofern waren sich eigentlich alle Teilnehmer einig, dass die Elemente an Orten platziert werden sollten, an denen man als Studierender weniger davon ablässt sich die Elemente anzueignen als in „unserer Nische“. Nachdem wir gemeinsam herumexperimentiert hatten, wurden noch kurz potentielle Aktionen zusammengetragen. Hierbei waren es vor allem die Vorschläge des Barabends, Kinos und Infotages die ich mir für das Protokoll notiert habe. Eine mögliche Weiterentwicklung unseres Kubus-Ensembles wurde auch in Aussicht gestellt, wir einigten uns jedoch vorerst darauf, erst einmal bis zum nächsten Treffen Vorschläge für Aktionen mit dem gegenwärtigen Ensemble zu sammeln, um erst einmal auf den Kubus aufmerksam zu machen und ihn besser zugänglich für Studierende vor allem auch außerhalb des Instituts zu machen. Abschließend schauten wir uns vor dem Hintergrund der Frage „Was ist Norm an der Uni?“ einen Film über das sog. Radiobalett an, welcher aufzeigte, wie mit einer Gruppe relativ leicht die an einem Ort (im Film: Bahnhof) bestehende Normen auflockern kann. Der Film konnte als Beispiel für eine alternative Herangehensweise verstanden werden und zeigte der Gruppe auf, dass es neben den „naheliegenden Aktionen“  auch oft alternative Wege gibt, um eine Aussage zu transportieren oder in Anlehnung an das Radiobalett für eine kurze Zeit die jeweiligen Normen eines Ortes aufzuweichen.